Unterhaltvorschuss - viele Familien in Armut gehen leer aus

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„Es ist gut, dass nun mehr Kinder vom Unterhaltsvorschuss profitieren, doch die Familien, die es am dringendsten benötigen, gehen weiterhin leer aus. Familien mit SGB-II-Bezug haben durch die neuen Regelungen keinen Cent mehr in der Tasche, denn der Unterhaltsvorschuss wird vollständig auf ihre Leistungen angerechnet. Für die Kinder bedeutet das ein Aufwachsen in Armut und deswegen muss die Anrechnung abgeschafft werden. Auch das Kindergeld wird vollständig angerechnet und nicht wie bei Unterhaltszahlungen zu 50 Prozent. Das ist ungerecht“, sagt Katrin Werner, familienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag.

Werner weiter: „Unterhaltssäumige durch Fahrverbote zur Zahlung zu zwingen, halte ich für schwierig. Im Zweifel werden dadurch die Erwerbstätigkeit und die Zahlungsfähigkeit riskiert. Wer Unterhalt zahlen kann und es nicht tut, begeht eine Straftat. Das muss entsprechend geahndet werden und dazu braucht es gut ausgestattete Jugendämter. Die Regierung sollte vor allem dafür sorgen, dass mehr Menschen in die Lage versetzt werden, Unterhalt zahlen zu können. Dazu wäre eine Erhöhung des Mindestlohns, der Kampf gegen den Niedriglohnsektor und Leiharbeit sinnvoll.“