Arm im Alter sind vor allem die Frauen

Katrin Werner, MdB

„Altersarmut in Deutschland ist überwiegend weiblich, denn Frauen bilden auf dem deutschen Arbeitsmarkt die zweite und dritte Riege von Beschäftigten und beziehen somit im Alter deutlich niedrigere Renten als Männer“, konstatiert  MdB Katrin Werner, Mitglied im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages und der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Werner weiter:

„Auf dem Arbeitsmarkt sind Frauen immer noch zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt. Im Vergleich zu Männern verfügen sie über schlechtere Chancen auf einen Arbeitsplatz, erhalten bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit eine wesentlich geringere Entlohnung und gelangen nur selten in Top-Positionen. Fehlende Betreuungsmöglichkeiten und ein Berufsalltag, der sich häufig nur schwer mit Familie vereinbaren lässt, haben für Frauen Unterbrechungen in ihrer Erwerbsbiographie zur Folge. Zudem geraten Frauen häufiger in die  Niedriglohnfalle und sind überproportional betroffen von Leiharbeit und prekärer Beschäftigung. Altersarmut ist damit vorprogrammiert. Die durchschnittliche Altersrente von Frauen in Westdeutschland lag 2011 mit 484 Euro monatlich noch nicht einmal halb so hoch wie diejenige der Männer (985 Euro mtl.). Bei den Frauen in Ostdeutschland besteht  aufgrund höherer Erwerbsbeteiligung mit kürzeren Unterbrechungen zu DDR-Zeiten im Vergleich zum Westen  ein etwas geringeres Gefälle von über 360 Euro monatlich zur Durchschnittsrente von Männern.

Für DIE LINKE beginnt eine gute Rente am Arbeitsmarkt. Wir streiten für eine familienfreundliche Arbeitswelt mit kostenloser Ganztagsbetreuung, für Entgeltgerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und die Überführung geringfügiger Beschäftigung in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse. DIE LINKE fordert die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns von 10 Euro pro Stunde und einer solidarischen Mindestrente von 900 Euro.“