Equal Pay Day: Mehr Dienst als Verdienst

Katrin Werner, MdB

„Der Entgeltdiskriminierung von Frauen liegt immer noch ein anachronistisches Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern zugrunde“, meint Katrin Werner, Mitglied des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestags und Landesvorsitzende DIE LINKE. Rheinland-Pfalz, anlässlich des Equal Pay Days am 21. März. Werner weiter:

„Es ist kein Zufall, dass in Deutschland bei der Entgeltgleichheit zwischen den Geschlechtern schon seit Jahren Stillstand herrscht. 2012 lag der Bruttostundenverdienst von Frauen bei 15,21 EURO, während Männer im Schnitt 19,60 EURO erhielten. Frauen verdienen bei gleicher Arbeit somit 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Das ist exakt dieselbe Lohndifferenz wie schon 2011 und 2010.

Die Ursachen sind allen bekannt: Frauen sind deutlich weniger als Männer in einkommensstarken Führungspositionen vertreten, dafür arbeiten überproportional viele von ihnen in Mini- und Teilzeitjobs und in anderen prekären Beschäftigungsverhältnissen. Das ist einerseits auf die damaligen „Arbeitsmarktreformen“ unter Rot-grün zurückzuführen. Der Niedriglohnsektor wurde von SPD und Grünen seinerzeit gezielt forciert, damit vor allem die exportorientierten Großkonzerne mittels Lohndumping Wettbewerbsvorteile und höhere Profite auf Kosten der abhängig Beschäftigten einsacken konnten.

Den anderen Hauptgrund bildet die in Deutschland immer noch unzulängliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zeitweilige Ausfallzeiten wegen der Geburt und Betreuung von kleinen Kindern sind in erster Linie Karrieregift für die Mütter. DIE LINKE fordert einen armutsfesten Mindestlohn von 10 EURO pro Stunde, gleiche Löhne für gleiche Arbeit und ein sofortiges Verbot der Leiharbeit. Die Arbeitsabläufe in den Unternehmen müssen humanisiert werden. Dazu gehören eine ausreichende Personalausstattung und familienfreundlichere Arbeitsbedingungen, insbesondere planbare Arbeitszeiten, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen.“