Rechte von Menschen mit Behinderungen durchsetzen

Katrin Werner, MdB

„Die Bundesregierung betreibt gegenüber Menschen mit Behinderungen reine Symbolpolitik“, meint MdB Katrin Werner, Mitglied des Menschenrechtsausschusses und der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember. Werner weiter:

„Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lebten zum Jahresende 2011 rund 7,3 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland, das sind knapp 9 Prozent der Gesamtbevölkerung. Menschen mit Behinderungen leiden unter vielfältigen Benachteiligungen bei der Arbeit und im Beruf, auf dem Wohnungsmarkt und im Bildungssystem. In der Wirtschaft gilt eine Behinderung meist als zusätzlicher Kostenfaktor.

Inklusion beginnt zuerst in den Köpfen. Jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, muss vom ersten Tag in seiner Individualität akzeptiert werden und die Möglichkeiten erhalten, in vollem Umfang am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilzuhaben. Der Inklusionsgedanke und das Recht auf Barrierefreiheit müssen auf allen Ebenen verwirklicht werden. Dies betrifft die frühzeitige Integration von Menschen mit Behinderungen möglichst in allgemeinen Kindertagesstätten und Schulen anstelle von Sondereinrichtungen. Hierfür sind entsprechende bauliche Veränderungen in öffentlichen und privaten Einrichtungen vorzunehmen. Anstelle unverbindlicher freiwilliger Selbstverpflichtungen der Wirtschaft werden zudem dringend klare, gesetzliche Rahmenbedingungen benötigt, um die Chancengerechtigkeit von Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.“