Rheinland-Pfalz: 70.978 Kinder in Hartz-IV

PM Katrin WernerPM Kinder, Jugend und FrauenPM Sozialpolitik

2020 lebten in Rheinland-Pfalz 70.978 bzw. 10,7 % der Kinder unter 18 Jahren in SGB-II-Bezug, das ergab eine Anfrage von uns an die Bundesregierung. Bundesweit waren 1,76 Millionen bzw. 12,9 % der Kinder unter 18 Jahren im SGB-II-Bezug. Damit liegt RLP zwar unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, im Vergleich zu 2011 ist die Quote der Kinder in SGB-II-Bezug in RLP jedoch von 9,3 Prozent bzw. 61.785 Kindern gestiegen. Bundesweit ist die Quote im gleichen Zeitraum lediglich von 12,7 % gestiegen.

 

Dass die Zahl Kinder in Hartz-IV in den letzten zehn Jahren in Rheinland-Pfalz gestiegen und insbesondere in den Städten ein besorgniserregender Anstieg zu beobachten ist, ist nicht hinnehmbar. Diese Entwicklung muss gestoppt werden und dazu ist ein effektiver Kampf gegen Kinderarmut notwendig. Kinderarmut ist nicht nur eine Zahl, sie hat ganz konkrete Auswirkungen auf die Entwicklung, Bildung und Gesundheit der Kinder. Wir brauchen endlich eine Kindergrundsicherung, die alle Kinder wirksam vor Armut schützt und dazu ist im ersten Schritt eine deutliche Erhöhung des Kindergeldes für alle Kinder notwendig. Zudem braucht es endlich eine Politik, die für gute Arbeit und gute Löhne sorgt. Ein Mindestlohn von 13 Euro und die Bekämpfung von Leiharbeit, Werkverträgen und Befristungen müssen her, um mehr Eltern in die Lage zu versetzen, für den Unterhalt ihrer Kinder aufkommen zu können.

Die Regionen mit den höchsten Quoten der Kinder unter 18 Jahren in SGB-II-Bezug sind die Städte Pirmasens (25,6 %), Ludwigshafen am Rhein (22,6 %) und Kaiserslautern (22 %).
Insbesondere in den Städten Birkenfeld, Pirmasens, Worms, Trier und Neustadt an der Weinstraße ist ein deutlicher Anstieg der Quote der Kinder unter 18 Jahren in SGB-II-Bezug in den letzten 10 Jahren zu beobachten.
 

Auswertung Kinder in SGB II

Antwort der Bundesregierung