Frauen stärken: Emanzipation statt Opferrolle!

„Die Polizeiliche Kriminalstatistik für das erste Halbjahr 2020 in Rheinland-Pfalz wurde veröffentlicht. Thema wurden in den Medien häufig die Opfer von Häuslicher Gewalt, die es im ersten halben Jahr gab. Auch, dass davon 75 Prozent weiblich waren. Die Verweise auf Beratungsstellen, die bekundete Solidarität mit den Opfern und ihre klare Benennung sind selbstverständlich enorm wichtig. Was wir aber auch brauchen, ist ein gesellschaftlicher Diskurs über die Ursachen und nicht nur über die betroffenen Frauen, die dadurch auch pauschal in eine Opferrolle geschoben werden. Warum wird weniger darüber gesprochen, dass über 75 Prozent der Tatverdächtigen männlich sind? Welche Vorstellungen von Männlichkeit sorgen dafür, dass es immer wieder zu Gewalt von Männern gegen Frauen kommt? Warum lässt die Gesellschaft diese Männlichkeit unberührt, in dem sie den Fokus wieder und wieder nur auf die Opfer legt?“, kritisiert Katrin Werner, Bundestagsabgeordnete der LINKEN Rheinland-Pfalz.

Melanie Wery-Sims, Sprecherin der LAG Queer und Spitzenkandidatin der LINKEN zur Landtagswahl, ergänzt: „Was wir brauchen, ist gesellschaftliches Umdenken und konsequente Ursachenbekämpfung. Bereits in der frühkindlichen Bildung muss der Tenor zur genderneutralen Erziehung gesetzt und damit der Weg zu einer gleichberechtigten Gesellschaft geebnet werden. Frauen müssen durch kostenlose Selbstverteidigungskurse, präventive rechtliche Aufklärung an Schulen und Arbeitsplätzen entschiedener und konkreter gestärkt werden.“