Humanitäre Katastrophe in Sri Lanka unverzüglich beenden!

Katrin Werner & Annette Groth

Zur humanitären Krisensituation im Norden Sri Lankas erklären Katrin Werner, Mitglied im Menschenrechtsausschuss und Annette Groth, Sprecherin für Menschenrechtspolitik:

Zur humanitären Krisensituation im Norden Sri Lankas erklären Katrin Werner, Mitglied im Menschenrechtsausschuss und Annette Groth, Sprecherin für Menschenrechtspolitik:

„Obgleich die Regierung Sri Lankas bereits Anfang Mai 2009 offiziell das Ende des über 25 Jahre währenden Bürgerkriegs verkündete, ist das Land noch weit von einem Aussöhnungsprozess entfernt. Große Teile der tamilischen Zivilbevölkerung sind von der Regierung in Lagern interniert, weil unter ihnen auch Angehörige der früheren Rebellenarmee „Liberation Tigers of Tamil Eelam“ (LTTE) vermutet werden. Über 250.000 Tamilinnen und Tamilen sind deshalb in den Internierungscamps unter menschenunwürdigen Bedingungen auf engstem Raum zusammengepfercht. Es fehlt am Allernotwendigsten: an Nahrungsmitteln, Hygiene und vor allem an sauberem Trinkwasser.

Die Regierung Sri Lankas muss ihren humanitären Verpflichtungen umgehend nachkommen und die Internierungslager unverzüglich auflösen. Die Flüchtlinge müssen versorgt und ihre Sicherheit muss garantiert werden. Die Camps sind eine Brutstätte von Gewalt und Seuchen, die insbesondere in der gerade angebrochenen Regenzeit zu einem Massensterben von Tamilinnen und Tamilen führen könnten.

Die Regierung Sri Lankas hat die LTTE im Bürgerkrieg zwar militärisch besiegt, damit aber noch keinen Frieden gewonnen. Damit sich die Wunden des Krieges schließen können, benötigt Sri Lanka einen gesellschaftlichen Aussöhnungsprozess zwischen der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit und der tamilischen Minderheit. Anderenfalls legt die Regierung Sri Lankas einen neuen Grundstein, den Konflikt fortzusetzen.“