Inklusion von Menschen mit Behinderungen unumkehrbar machen

Katrin Werner, MdB

„Menschen mit Behinderungen benötigen Akzeptanz und gehören in die Mitte der Gesellschaft“, findet Katrin Werner, Mitglied des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestags und der Parlamentarischen Versammlung des Europarats anlässlich des jährlichen Protesttags der Menschen mit Behinderungen am 5. Mai. Werner weiter:

„Die Proteste und Initiativen von Menschen mit Behinderungen haben in Deutschland zweifellos einiges bewegt. Die Sensibilität und Aufgeschlossenheit der Gesellschaft für ihre Anliegen hat insgesamt zugenommen. Dadurch konnten beispielsweise Fortschritte bei der Schaffung von Barrierefreiheit in öffentlichen Einrichtungen und im öffentlichen Personennahverkehr erzielt werden.

Diese Erfolge sind allerdings kein Grund zum Ausruhen. Es bleibt noch vieles zu tun, um die wirkliche Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen zu erreichen. Dies betrifft vor allem die deutlich schlechteren Zugangschancen von Menschen mit Behinderungen zu höherer Bildung, zu Beschäftigungschancen insbesondere in privaten Unternehmen, ihre sozialen Teilhabemöglichkeiten und die materielle Absicherung im Alter und vieles mehr. Sonderschulen für Menschen mit Behinderungen, die nur niedrige Bildungsabschlüsse ermöglichen, müssen der Vergangenheit angehören.

Wir brauchen in Deutschland einen nationalen Aktionsplan zur umfassenden Inklusion von Menschen mit Behinderungen, der hierfür konkrete und geeignete Instrumente enthält und auf einer verlässlichen Finanzierungsbasis steht. Die Politik des Durchwurstelns und der Placebo-Lösungen von Schwarz-gelb muss ein Ende haben.“